Um die Fingerbeweglichkeit zu erhöhen, solltest du täglich üben. Am besten wären die Banjo Rolls Übungen. Du kannst die Rolls ohne Akkorde zu greifen spielen, auf diese Weise kannst du die Greifhandfinger schonen.
Die Zupfhand sollte während des Spielens so aussehen, als ob du einen kleinen Ball in der Hand halten würdest (wie auf dem Foto). Wenn du die Finger jedes Mal nach dem Zupfen ausstreckst und zum Zupfen noch ein mal biegst, verlierst du viel Energie und Zeit, deshalb erreichst du nie das höhere Tempo. Lass die Finger sehr nah am Saiten liegen, damit du schneller von Saite zu Saite gehen kannst.
Sobald du ein neues Lied lernst, solltest du Greif- und Zupfhand Fingerposition nicht ändern. Wenn du jedes Mal die Saiten mit anderen Finger zupfst oder Noten auf dem Griffbrett greifst, bekommst du nie die Reihenfolge im Kopf, warum ? Weil du ständig nachdenken musst, welche Saite mit welchen Finger zu drücken oder zupfen ist. Bleib die Fingerreihenfolge immer gleich, bleib sie auch im Gedächtnis. Nur so kannst du nach ein paar Übungen die Finger fast automatischen von Saite zu Saite bewegen und auf diese Weise das Tempo erhöhen.
Ausserdem, damit du die Noten auf dem Griffbrett schneller drücken kannst, solltest du eine Fingerreihenfolge aussuchen, die dir erlaubt einen Finger nach dem anderen zu bewegen, ohne das die Finger sich in die quere kommen.
Unten kannst du ein Beispiel für die Greifhand Finger Position sehen.
Wenn du ein Lied im Tempo 150 BPM spielen willst, das Tempo halten bereitet dir jedoch Probleme und bringt dich fast zum Nervenzusammenbruch, was kannst du dagegen tun ? Übe dieses Lied in Tempo 160 BPM. Klingt nicht logisch, aber diese Methode hilft.
Es ist klar, dass du im Tempo 160 BPM noch mehr genervt bist als vorher, aber... wenn du in diesem Tempo mindestens 10 -15 Minuten gespielt hast und dann zurück auf das Tempo 150 BPM gehst, wirst du auf ein mal merken, wie du jetzt bei Tempo 150 BPM entspannter spielen kannst. Versuch nur so wenig Fehler zu machen, wie möglich.
Bei Akkord wechseln in gleicher Form, wie zum Beispiel F Shape, solltest du deine Finger nur leicht über die Saiten heben. Die Fingerkuppe kann die Saiten noch leicht berühren und dann schiebst du, besser gesagt gleitest du die Finger bis zum nächsten Akkord. So wie ein Zug auf Schienen fährt, bewegst du deine Finger auf dem Griffbrett.
Wenn du verschiedenen Akkord-Formen benutzen willst, dein Klein- und Ringfinger sollten an der gleichen Stelle wie bei F Form bleiben, nur der Mittel- und Zeigefinger wechseln die Position. Die Finger sollten auch so nah wie möglich an Saiten bleiben, bevor du die Hand zum anderen Bund schiebst.
Wenn du schneller spielen willst, solltest du die Akkorde nehmen, die nah liegen.
Nehmen wir Akkorde für Boil them Cabbage Down – G C G D G C G/D G
Beispiel 1: F Shape, D Shape, Barre Form Akkorde
Die Lied-Akkorde sind in diesen Bünden : 3-5-3-7-7-8-7/10-7
Akkorde: G (F Shape) – C (Barre) – G (F Shape) – D (Barre) – G (D Shape) – C (F Shape) – G/D 2 Takte Akkord G (D Shape) und 2 Takte D (F Shape) – G (D Shape)
Beispiel 2: nur F Form Akkorde
Die Lied-Akkorde sind in diesen Bünden : 3-8-3-10-3-8-3/10-3
Wie du siehst, kannst du mit verschieden Akkord-Formen fast an der gleichen Stelle bleiben, wo du nur bei F Form Akkorden mehr zum laufen auf dem Griffbrett hast. Wenn dir aber nur eine Akkord-Form besser passt, kannst du diese Form für ganzes Lied ohne Probleme anwenden. Mit F Shape Form ist vielleicht leichter zum Spielen, aber mit verschiedenen Akkord-Formen bringst du jedoch mehr Dynamik in dein Backup.
Während Akkord wechsel solltest du nicht auf die Greifhand schauen, sondern auf den Ziel-Bund für den nächsten Akkord. Nehmen wir an, dass du von Akkord G Major auf C Major gehen willst. Akkord G hast du im 3 Bund, während du Akkord G spielst, schaust du schon auf den 8 Bund, wo du Akkord C hast.
Nehmen wir ein Lied – Irish Rover - Scruggs Style als Beispiel.
Zuerst lernst du Noten und auch die Finger Position. Wenn du schon eine bequeme Fingern-Reihenfolge gefunden hast, wichtig ist, dass du diese nicht mehr änderst, bei der Greif-Hand wie bei der Zupf-Hand. Nur so bleib dir die Reihenfolge im Kopf.
Jedes Lied hat gewisse Dynamik, manche Noten sind schneller nacheinander gespielt, zwischen manchen sind längere pausen.
Wenn man genauer zuhört, hört man, dass dieses Lied – Irish Rover – Noten in Gruppen hat und dass zwischen den Gruppen kurze pausen vorkommen.
Teilen wir jetzt die Tabs in die Gruppen von Noten.
Nachdem du Noten gruppiert hast, kannst du jetzt eine Gruppe nach der andere üben. Hast du schon alle Noten im Kopf, kannst du das Tempo erhöhen.
Um ganzes Lied schneller zu spielen, solltest du ohne nachzudenken, welche Note gerade jetzt zu zupfen ist, spielen.
Außerdem solltest du einen Step vorausdenken.
Beispiel: spielst du Gruppe 1, kaum hast du begonnen sie zu spielen, hast du schon im Kopf wie und wo die 2 Gruppe beginnt; spielst du Gruppe 2, im Kopf hast du schon beginn von der 3 Gruppe usw.
Am Anfang ist es nicht leicht, aber nach ein paar Übungen klappt es. Mit dem Vorausdenken von der nächsten Gruppe kann man ohne pausen ganzes Lied schneller spielen.
Bei höherem Tempo ist es unmöglich einzeln Noten mit dem Nachdenken zu verfolgen, gerade dieses Nachdenken blockiert dich, wenn du schneller spielen willst. Vorausdenken welche Noten-Gruppe demnächst kommt, hilft erwünschte Tempo zu erreichen.