Welche Gitarre ist die richtige für dich, hängt von vielen Faktoren ab.
Zuerst sollst du dich für eine Musikrichtung entscheiden, in welche du Gitarre spielen willst, dann kannst du passende Gitarre aussuchen. Deine Vorstellung von der Gitarre sollte nicht nur zu Musikrichtung passen, sondern auch zu deiner Anatomie. Zum Beispiel, hast du kurze Finger, musst du diese Gitarre nehmen, welche das Griffbrett nicht zu breit hat, damit du bequem alle Akkorde greifen kannst.
Richtige Gitarre für dich ist die, die perfekt in deinen Händen liegt und auch die, die dir gefällt.
Die Klassische Gitarre oder Konzertgitarre, seltener Spanische-Gitarre genannt, zählt zu den akustischen Gitarren genauso wie Folk- und Westerngitarre und auch die Flamencogitarre.
Grundsätzlich unterscheidet man im akustischen Bereich zwischen zwei Gitarrenarten: der Konzertgitarre und der Westerngitarre.
Klassische Gitarren werden mit Nylon-Saiten bezogen.
Diese Gitarren sind mit Stahl-Saiten bezogen, die für die Anfänger schwer zu greifen sind. Bei diese Gitarre kannst du am Anfang Nylon-Saiten benutzen. Die Westerngitarre mit 12 Saiten ist der wohl typischste Vertreter 12-saitigen Gitarren. Neben jeder Saite ist hier also noch eine weitere, dünnere Saite gespannt. Und zwar so nah daneben, dass man sie gleichzeitig greifen kann. Damit alle Saiten auf dem Griff passen ist der Hals diese Gitarre breiter als bei 6-saitigen.
Flamenco Gitarre ist nur für Flamenco. Für den Bau werden grundsätzlich andere Holzarten verwendet, sodass Flamenco-Gitarren perkussiver und härter klingen als ihre “konzertanten Verwandten”.
Gitarre Korpus-Formen: Tripple O, Dreadnought, Concert, Grand Auditorium, Jumbo
Die Dreadnought-Form ist der „Klassiker“ unter den Westerngitarren und wohl die beliebteste der Formvarianten.
Obwohl die „Jumbo“ ursprünglich als Antwort der Firma Gibson auf Martins Dreadnought gesehen werden kann, bot die Jumbo-Form völlig neue Klangeigenschaften und eine neue Form. Die Gitarre insgesamt ist nochmal wesentlich größer und hat eine im Vergleich zur Größe schmale Taille.
Schwerpunktmäßig war diese Gitarrenform zunächst für Plektrum- und Akkordspieler geeignet. In der Weiterentwicklung wurde die Form mit einer leichteren Deckenbeleistung und eine dadurch erreichte schnellere Ansprache für das Picking optimiert.
Die Grand Concert Form ist der Allrounder der Gitarrenformen und wahrscheinlich die populärste Variante. Durch die „mittlere Größe“ ist sie sowohl für Strumming und Songbegleitung als auch für Fingerstyle und Picking geeignet.
Die kleinste der hier vorgestellten Formen ist die Auditorium. Der Übergang von Hals zu Korpus ist hier meist im 12. Bund, während sich bei den anderen Formen der 14. Bund als Standard durchgesetzt hat. Dadurch gewinnen „Auditorium-Gitarren“ an Spielkomfort. Das nützt Menschen mit eher kleineren Händen ebenso wie Musikern, die häufig schnelle Passagen im Solospiel oder Picking verwenden möchten.
Der Cutaway (englisch: „Ausschnitt“ oder „abgeschnitten“) bei der Gitarre ist der am oberen Teil des Korpus befindliche Ausschnitt am Ansatz des Gitarrenhalses. Hier fehlt ein Teil des vorderen halbrunden Korpus, sodass ein Ausschnitt entsteht, wodurch die Griffhand leichter in die höheren Lagen gelangen kann. Der Cutaway erleichtert das Spiel und die Wechsel an der Gitarre in hohen Lagen – bringt aber auch Nachteile mit sich.
Der Nachteil ist, dass ein Stück vom Korpus fehlt und der Klang dadurch ein wenig eingeschränkt wird.
Durch den Ausschnitt des Korpus schwingt die Decke des Instruments nicht mehr so frei wie vorher, der Klang verändert sich also. Die Abweichung von der Achterform stellt für den Klang einen Störfaktor dar, da der Korpus keine symmetrische Form mehr hat. Durch die Kräfte, denen das Holz beim Biegen in die Rundungen des Cutaways ausgesetzt ist, können starke Spannungen auftreten, die den Klang negativ beeinflussen.
Bei einer reinen Akustikgitarre (ohne Verstärker) wird die Form mit Cutaways seltener gebaut, da hier die Klangverluste nicht mit dem Tonabnehmer ausgeglichen werden können. Eine Konzertgitarre muss eher von gehobener Qualität sein, um auch mit Cutaway gute Klangergebnisse erzielen zu können.
Wenn du Gitarre in die Hände nimmst, schau wie deine linke Hand – Greifhand auf dem Griff liegt.(wenn du Rechtshänder bist) Kannst du mit dem Zeigefinger obere E Saite und mit dem Ringfinger untere Saite e drücken ? Hat deine Hand noch Platz um sich zu bewegen? Wenn nicht, dann kann sein, dass der Griffhals zu dick oder zu breit für deine Hand ist. Versuche mit verschiedenen Modellen, wie die in deinen Händen liegen. Es gibt auch Gitarren für Frauen, die haben nicht zu breite und nicht zu dicke Griffe. Hand muss sich bequem um den ganzen Griff bewegen können. Um die Akkorde bequem und korrekt zu greifen, ist die Griffbreite und wie dick der Hals ist, enorm wichtig.
Gitarrenhals hat 3 Formen. Querschnitt eines Gitarrenhalses beschreib man mit Buchstaben – C D V.
Ein C-Hals hat auf der Halsrückseite eine gleichmäßige Rundung. Ein D-Neck ist auf der Rückseite abgeflacht. Dieses Halstyp findest du häufig bei Klassikgitarren oder „Flitzefinger-Gitarren“ von Ibanez. Für kleinere Hände wäre Gitarrenhals mit D Form gute Wahl.
Für Fingerpicking sind die Gitarren mit etwas breiteren Griffbretter vorteilhaft. 45 oder 46 mm. sind hier ein guter Richtwert. Leider, die Barre Akkorde sind bei breiten Griffen eher schwer zu greifen.
Was noch wichtig ist, ist die Halskrümmung. Ist Halskrümmung falsch eingestellt, bei Anschlag schnarren die Saiten, egal ob Nylon oder Stahlsaiten. Liegen die Saiten zu hoch über dem Griff , wird es schwierig sein die Akkorde bequem zu greifen. Zudem kommt es dadurch leicht zu einer nicht perfekten Intonation, die einem sauberen Klang entgegensteht. Hast du schon Gitarre gekauft und merkst du, dass die Saiten bei spielen brummen, dass die zu niedrig oder zu hoch über dem Griffbrett liegen, versuch auf keinem Fall selbst die Halskrümmung zu korrigieren. Am besten wäre die Gitarre zurückzugeben oder schicken und eine korrekte Halskrümmung und Saiten Einstellung zu verlangen.
Gleiches Gitarren-Typ, bedeutet nicht, dass alle Modelle gleiche Akustik haben. Lass dir im Geschäft mehr Gitarren vorspielen, von verschiedenen Firmen. Gitarre mit schlechte Akustik – die Saite nach dem Zupfen kling nur 1 -2 Sekunden, mit gute Akustik ist der Ton länger zu hören und mit mehr Sustain.
Prüfe ob die Saite regelmäßig gezogen wird, ob die Stimmwirbel nach dem Stimmen in Position bleib, ob die Wirbel bei Stimmen das Holz reib oder, ob die Wirbel bei bestimmten Positionen klemmt. Bei billigen Stimmwirbel kommt oft vor, dass man Holzspäne nach dem Stimmen auf dem Tisch findet. Stimmwirbel Qualität ist wichtig, die muss schließlich preziöse Saiten Einstellung ermöglichen und auch die Saitenspannung aushalten.
Bundstab muss glatt, ohne Scharfe kanten oder Kratzer sein und mit gleichmäßige Höhe über Hals befestig sein.
Steg muss gleichmäßig am Korpus-Decke eingebracht werden. Ist der Steg nicht richtig befestig, liegt schiff , man kann eine Fertigung im Holz-Decke bei Steg sehen oder sogar sehr kleines Riss, nimm eine andere Gitarre. Diese Fehler kann man nicht korrigieren. Steg muss den Saitenzug aushalten, ist nicht richtig geklebt, befestigt, reißt eines Tages ab und beschädigt die Decke. Liegt der Steg in falsche Position kommt vor, das die Saiten schnarren und auch, das die Gitarre nicht Bundrein ist.
Manchmal stimmt eine Gitarre selbst direkt nach dem Stimmen nicht: Sie intoniert nicht Bundrein. Von bundreinen Instrumenten spricht man, wenn jeder Bund genau so platziert ist, dass jede darüber verlaufende Saite beim Abdrücken genau die gewollte Tonhöhe einnimmt. Diese Tonhöhe ist von der angewandten Stimmung abhängig. Um die Bundreinheit deine Gitarre zu kontrollieren drück die 2 Saite B in 3 Bund, hier solltest du die Note D hören, gleiche Saite im 5 Bund – Note E, im 8 Bund – Note G, im 12 Bund – Note B. Stimmen die Noten, ist deine Gitarre Bundrein.
Das wichtigste Attribut bei der Auswahl der besten Akustik Gitarre ist eine massive Holzdecke (z.B. Fichte, Mahagoni, Zedernholz). Im Vergleich zu laminierten Holzdecken, produzieren massive Holzdecken einen bei Weitem reicheren Sound. Von Laminat Holzdecken würde ich abraten.
Gleich bei dem Kauf solltest du wissen, welche Gitarre passt dir besser. Nach dem Kauf kannst du die Gitarre nicht mehr nachlackieren. Jede zusätzliche Lackschichte hat Einfluss auf die Akustik. Hast du Gitarre mit Satin Lackierung gekauft, kannst du die später nicht noch ein mal auf Glanz lackieren.
Auswahl von Gitarren in Geschäften ist sehr groß, deshalb sehe ich hier keine Notwendigkeit eine Gitarre Online zu kaufen.
Im Geschäft kannst du die Gitarre in die Hände nehmen und die gleich testen. Oben habe ich dir geschrieben, auf was solltest du bei dem Kauf achten.
Bei Online-Shop kannst du die Gitarre nicht testen, auf rissen im Holz oder Lack oder anderen schaden überprüfen. Sollte die Gitarre nicht im guten Zustand sein, musst du die Gitarre sehr gut Verpacken und an Online-Shop zurücksenden. Es dauert lange bis du neue Gitarre bekommst, oder bis alle Fehler an der Gitarre behoben werden. Im Geschäft kannst du an Ort und Stelle neue Gitarre verlangen, wenn du irgendwelche Fehler gefunden hast.
Fender, Epiphone, Ibanez, Seagull, Takamine, Washburn und Yamaha gehören zur Mittelklasse der Akustikgitarren. Du muss nicht unbedingt eine Gitarre von diesen Firmen kaufen. Es gibt viele Gitarren von eher unbekannten Firmen, die auch sehr gute Gitarren herstellen. Wichtig bei dem Kauf ist die Qualität – Materialien und Verarbeitung.
Für alle die, die noch nie Gitarre gespielt haben, sind die ersten Spiel-Tage ziemlich schmerzhaft. Die Fingerkuppen tun bei Akkord greifen - Saiten drücken - weh und nach einiger Zeit, verliert man die Lust am Weiterspielen. Um die Fingerkuppen am Anfang ein bisschen zu schonen, empfehle ich für die Westerngitarre für den Anfang die Nylonsaiten statt Stahlsaiten. Für die klassische Gitarre wären die ”Light” Nylon-Saiten auch bequemer für dich zu spielen und drücken, als die ,,Medium,, Saiten.
Es gibt 2 Typen von Saiten – mit Ball-Ends und ohne. Die Saiten mit Ball-Ends sind für die Anfänger leichter zum aufziehen, als die ohne.
Du solltest keine Experimente mit Stahlsaiten machen.
Klassik Gitarre ist für die Nylonsaiten bestimmt, deshalb kannst du keine Stahlsaiten aufziehen. In Klassischen Gitarren fehlt nämlich Halsspanungsstab (Trussrod) der die Saiten-Spannung im Griff ausgleichen kann. Ohne Trussrod im Griff wird sich der Griff verformen. Die Western-Gitarren besitzen im Griff Halsspanungsstab, deshalb kann man diese Gitarre mit Stahlsaiten bespannen.
Lange Zeit habe ich die Nylon Saiten von Firma „ La Bella „ (USA Firma) Folk Singer – Nylon (One Set no.830) benutzt – sehr gute Qualität und Klang. Obwohl ich Akustikgitarre spiele, habe ich seit ein paar Jahren Nylon-Saiten auf Stahl-Saiten umgetauscht. Diese Saiten sind Special für Klassische Gitarre entwickelt. Ton ist heller, höher, lauter als bei Nylon, sehr angenehm zum spielen. Nur diese Firma produziert Stahlsaiten für Klassische Gitarre – Thomastik-Infeld (Vienna) -Typ : Classic S Rope Core KR 116.
Für Celtic Music, Flatpicking passen diese Saiten viel besser, als die klassische Nylon.
Für Fingerpicking gibt’s glatte Saiten, die bei schnelleren Bewegungen mit dem Finger über die Saiten keine geräusche verursachen, als ob man Metall kratzten würde. Messingsaiten brauchen viel Spannung, was die Klassische Gitarre zerstören kann, deshalb zuerst fragen und dann kaufen.
Was du auf keinem Fall tun sollst – alle Saiten auf ein mal abnehmen und die Gitarre ohne Saiten auf längere Zeit liegen lassen. Saiten Spannung hält Gitarren-Hals in Form. Ohne Spannung verformt sich der Hals. Du darfst alle Saiten abnehmen, wenn du das Griffbrett reinigen willst und kurz darauf neue Saiten aufziehst.
Ein Stimmgerät, Kapodaster, Gitarrengurt, eine Gitarrentasche, das ist alles, was du noch für die Gitarre brauchst.
Zum spielen brauchst du noch Plektrum und Ersatzsaiten.
Kapodaster gibt’s in verschiedenen Formen, alle haben jedoch gleiches Ziel, die Saiten im Bund zu drücken.
Persönlich mag ich die Klammer Form bei Kapodaster nicht. Die Teile von Kapo stehen zu hoch über dem Griff nach oben oder nach unten. Optisch stören mir diese Teile bei spielen. Ich sehe diese herausragende Teile mit dem Augenwinkel und habe ein Gefühl, dass irgendwas auf dem Griff klebt und ich keinen Platz für die Greifhand habe, wenn ich gleich im ersten Bund vor dem Kapo spiele. Diese Kapodaster sind für mich einfach zu massiv.
Ich mag und benutze Kapodaster in SHUBB Form. Ist leicht, kaum zu sehen und stört nicht bei spielen. Wenn man von vorne auf den Griffbrett schaut, hat man Gefühl, dass nur der Nut verschoben wurde.
Stimmgerät brauchst du nicht kaufen, es gibt genug Apps mit Gitarre Tuning Funktionen. Ich benutze Smart Chord App, hier findest du alles was du für Gitarre spielen brauchst: Tuning, alle Akkorde, Tonleiter usw.
Bei Einkauf von der Gitarrentasche achte darauf, dass der Boden der Tasche mit eine dicke Gummi von außen verstärkt ist. Diese Gummi wird die Gitarre schützten, sollte dir die Tasche mit der Gitarre rutschen und auf den Boden fallen.
Gitarrengurt kannst du aus dem Stoff, Nylon oder Leder nehmen. Die Gürte aus dem Stoff, Nylon sind angenehm bei spielen, die reiben am Hals nicht. Die Ledergürte sind meistens mit einem Naht am Rande zu finden. Diese Naht macht den Rand hart und bei spielen kommt oft vor, dass man eine Abschürfung am Hals bekommt. Ledergurt ohne Naht ist bequemer, weicher und reib nicht am Hals.
1.Stelle die Gitarre nie in der nähe oder vor dem Heizung. Am heißen Tagen solltest du die Gitarre auch nicht in der Sonne stellen. Gitarren Korpus ist aus Holz. Das Holz bei hohen Temperaturen wird sich ausdehnen und austrocknen. Dadurch können sich die Decke, Boden und der Griff verformen und noch schlimmer, brechen. Wenn das Gitarrenholz austrocknet, verliert die Gitarre die Akustik.
2.Im einem feuchten Raum solltest du die Gitarre auch nicht aufbewahren. Die Feuchtigkeit beschädigt nicht nur Holzteile sondern auch die Stimmwirbel. Ungleichmäßige Luftfeuchte führt zu permanenten Reaktionen des Holzes, das sich dadurch verzieht sogar reißt. Die Decke hebt oder senkt sich, dadurch entstehen Längsrisse bei Boden oder Decke. Wohnst du in eine Gegend, wo Luftfeuchtigkeit hoch ist, zum Beispiel am Meer, See, Wald usw. solltest du die Gitarre im Gitarrenkoffer aufbewahren.
Am besten wäre die Gitarre zu Hause in der Tasche oder im Koffer aufzubewahren. So ist die Gitarre gut vor Temperaturunterschieden, Staub und auch vor Katzen geschützt, die sich magisch hingezogen fühlen, auf der Gitarre zu schlafen.